
Der "Atlas Blaeu" von 1635 ist (nur) einer der spektakulären Titel der Historischen Bibliothek des Domgymnasiums Verden.
Die Abbildung zeigt das handcolorierte Titelblatt dieses zweibändigen Atlanten, der beansprucht, die gesamte damals bekannte Welt zu kartieren und darzustellen. Alle Karten sind handcoloriert und mit ausführlichen Beschreibungen versehen. Verlegt wurde der Atlas von Johann und Wilhelm Blaeu. Er war bereits zur Zeit seiner Erscheinung äußerst exklusiv. Heute gilt er als Verkörperung des Gipfels der barocken Kartographie. Es existieren weltweit nur noch 129 Exemplare.
Hier geht es zur OPAC-Website der Historischen Bibliothek des Domgymnasiums im GBV.
Aktuelles
Im Dezember 2020 erschien im Jahresrückblick 2020 des Vereins ehemaliger Verdener Domgymnasiasten Reinhard Nitsches Beitrag: „Das Historische Archiv des Domgymnasiums – Potenziale, Herausforderungen, Perspektiven“, der die Bedeutung des Schularchivs sowie die jüngsten Maßnahmen und Perspektiven zu seiner weiteren, sachgerechten Lagerung und Nutzung in und durch die Schule beleuchtet.
Im „Jahrbuch für den Landkreis Verden 2021“ erschien von Hartmut Bösche im November 2020 ein Beitrag über den Kupferstecher Carl Wilhelm Weisbrod (1745-1804), der seinen Lebensabend in Verden verbrachte. Handschriftliche Notizen in einem Buch der Historischen Bibliothek brachten Bösche auf die Spur von Informationen, die schließlich noch offene Geheimnisse der Biografie des seinerzeit für sein Talent bewunderten Künstlers zu lüften gestatteten. Bösches Beitrag zeichnet Weisbrods bewegtes Leben facettenreich nach und belegt, dass und unter welchen Umständen es in Verden sein Ende fand.
Ende November 2020 erschien in der Online-Zeitschrift „Zeitarbeit. Aus- und Weiterbildungszeitschrift für die Geschichtswissenschaften“ der erste Beitrag zur Historischen Bibliothek des Domgymnasiums in einer akademischen Fachzeitschrift. In der Rubrik „Grüße aus dem Lesesaal“ antwortete Reinhard Nitsche auf fünf Fragen zu Besonderheiten des Bestands und seiner schulischen und regionalen Umgebung. Der Beitrag entstand nach einer Anfrage durch Prof. Dr. Hiram Kümper, einem der Herausgeber der Zeitschrift.
15. November 2019: Jüdisches Leben in Verden (Dokumentationszentrum Verden im 20. Jh. e.V.) - Ausstellung und Themenheft. Kilian Lührs und Reinhard Nitsche mit einem Vortrag und einem Artikel über die Erforschung antisemitischer Handschriften in einer 1581 erschienenen Flavius-Josephus-Ausgabe der Historischen Bibliothek. Das Themenheft kann im Verdener Buchhandel oder beim Dokumentationszentrum Verden im 20. Jh. e.V. für 5€ erworben werden. Weitere Informationen dazu unter: Neuere Veröffentlichungen zur Historischen Bibliothek.
September 2019: Tag des offenen Denkmals: Während der Öffnungszeit von 15 bis 17 Uhr haben wir über 50 interessierte Besucherinnen und Besucher gezählt. Besonders die Schilderungen zu den ausgewählten Exponaten erfuhren reges Interesse.
August 2019: Veröffentlichung von "Die Bibliothek des Bürgermeisters Pfannkuche". Das Buch kann für 25€ im Verdener Buchhandel oder im Sekretariat des Domgymnasiums erworben werden (Kauf / kaufen). Per Email an Reinhard Nitsche oder an das Sekretariat kann man das Buch auch online auf Rechnung bestellen (Kontakt Sekretariat: Hier; Kontakt Reinhard Nitsche siehe unten: Ansprechpartner und Unterstützer). Weitere Informationen zum Buch und seiner Entstehung unter: Neuere Veröffentlichungen zur Historischen Bibliothek.
Allgemeines
Der historische Bestand unserer historischen Schulbibliothek umfasst heute ca. 25.000 Bände. Unsere ältesten Titel stammen aus dem frühen 16. Jh. Zum Bestand gehören ebenfalls schätzungsweise 17.000 Schulprogrammhefte des 18. und 19. Jh.
Die Historische Bibliothek des Domgymnasiums Verden stellt für die Schule, die Stadt sowie den Landkreis Verden einen erheblichen und einmaligen Wert dar. Dieser ergibt sich 1. aus einer Vielzahl sehr wertvoller und seltener Einzelexemplare des Bestandes; 2. aus kultureller sowie regionalgeschichtlicher Sicht. So dokumentiert die nahezu ausschließlich aus Schenkungen ehemaliger Schüler und Lehrer sowie Verdener Bürgern enstandene Sammlung in einmaliger Weise Aspekte der Bildungs- und Kulturgeschichte Verdens und seines Domgymnasiums. Vollständige Sammlungen dieser Art sind niedersachsen- und sogar bundesweit äußerst selten und damit auch für die historische Forschung im Bereich der Regional- und Kulturgeschichte überaus wertvoll. Darüber hinaus enthält die Sammlung fast vollständig die ältere lokalgeschichtliche Literatur zur Stadt Verden und zum bremisch-verdischen Raum.
Die Historische Bibliothek ist deshalb ein einzigartiges Merkmal unseres Gymnasiums. Dies gilt umso mehr, insofern sie ein fester Bestandteil des schulischen Lebens, der Geschichte und damit insbesondere der Identität des Domgymnasiums ist. Neben der Faszination, die wertvolle und spektakuläre Exemplare des Bestandes auf unsere Schüler ausüben, ermöglicht das pädagogische Konzept (siehe unten) in besonderer Weise, den Schülerinnen und Schülern fachbezogen sowie fächerübergreifend Besonderheiten der Regional- und Schulgeschichte sowie allgemeine Aspekte der Bildungs- und Kulturgeschichte am Original erlebbar zu machen. Sie bietet zudem die Möglichkeit, Schülerinnen und Schülern Dokumente der Wissenschafts-geschichte sowie deren zeitgeschichtliche, mediale Repräsentation am exemplarischen Original zu erfahren.
Die Historische Bibliothek im Schulleben: Pädagogische Säulen, UNESCO-Schwerpunkt: Erinnerungskultur
(1) Blicke zwischen die Regale: Wöchentliche Kurzführungen
Die wöchentlichen Kurzführungen bieten die Möglichkeit, einen ersten Eindruck von der Größe und Besonderheit unseres Historischen Bestandes zu gewinnen – ganz unabhängig von organisatorischen Absprachen. Eine Führung dauert 15 Minuten und findet innerhalb einer Pause statt. Interessierte Schülerinnen und Schüler finden sich zu Beginn der Pause vor der Aula ein. Von dort beginnt der Weg in die Räumlichkeiten des Bestandes, geführt von Herrn Nitsche.
(2) Blicke zwischen die Seiten: Klassenführungen
Unsere Historische Bibliothek wird im Rahmen von Klassenführungen und Projekten unseren Schülerinnen und Schülern nahegebracht. Das Besondere der Führungen besteht darin, dass sie nicht nur Einblick in die Räumlichkeiten, den Umfang und besonders wertvolle Exemplare des Bestandes bieten: Während des Führungszeitraums arbeitet jeweils ein Teil der Klasse unmittelbar an ausgewählten Exemplaren des Bestandes. Natürlich gilt es dabei besondere Vorsichtsregeln genau einzuhalten, deren Erläuterung bereits ein Stück Wissen über den Aufbau, Materialien, Herstellung und natürlich über die Geschichte des Buchdrucks vermittelt. Es ist immer wieder erstaunlich zu beobachten, wie respektvoll und gewissenhaft Schülerinnen und Schüler bei ihrem unmittelbaren Kontakt mit historischen Büchern auftreten. Die einmalige Gelegenheit, selbst in Büchern zu blättern, die z.T. aus dem 16. Jh. stammen, und anhand von „Forscherfragen“ und Recherche herauszufinden, um was es sich handelt, wer es verfasst hat und wie der jeweilige Wert zu schätzen ist, löst dabei regelmäßig Begeisterung aus.
(3) Tiefere Einblicke: Projekte
Am UNESCO-Projekttag des Schuljahres 2016/2017 fand das Projekt "Schätze der Historischen Bibliothek des Domgymnasiums" statt, bei dem sich ein Kurs der Sekundarstufe II einen ganzen Vormittag mit ausgewählten Exemplaren des Bestandes beschäftigte. Dabei wurde auch die Herkunft der Exemplare recherchiert.
Dieser Aspekt ist für die meisten unserer Bücher von besonderem Interesse, da nahezu der gesamte historische Bestand aus Schenkungen ehemaliger Schülerinnen und Schüler oder der Schule nahestehenden Personen entstanden ist. Durch die Beschäftigung mit unseren historischen Büchern bringen unsere Schülerinnen und Schüler also immer auch Facetten der Geschichte der Schule ans Licht.
Am 14.06.2018 fand im Rahmen des UNESCO-Projekttages ein Projekt mit einem Kurs des Abiturjahrgangs 2019 statt. In diesem Jahr stand weniger die Provenienzforschung im Vordergrund. Schwerpunkt des Projektes bildete die Idee, die Bibliothek durch die Tätigkeit von Schülern sowohl für die Schule als auch für die Öffentlichkeit weiter zu öffnen und zu erschließen. Ziel war es zum Einen, das Modell einer Führung zu entwickeln und zu realisieren, die durch Schülerinnen und Schüler selbst durchgeführt werden kann. Zum Anderen sollten die inhaltlichen Bausteine einer solchen Führung durch die Schülerinnen und Schüler selbst erstellt werden. Die inhaltlichen Elemente wurden als museale Kommentare besonderer Titel des Bestandes fixiert. Die sehenswerten Ergebnisse dieses Projekts werden wiederum in allen Säulen unseres pädagogischen Konzepts Verwendung finden:
Koch, Jonas; Caspers, Maximilian: Jakob Bernoullis Ars Conjectandi.
Afflerbach, Jan-Malte; Wirth, Malin: Der Blaeu-Atlas.
Paul, Joshua; Popp, Hendrik: Descartes Meditationes de prima philosophia.
Lührs, Kilian: Jacob Wigands Ausgabe des Flavius Josephus.
Siebert, Lidia; Poersch, Sarah: Zwei Werkausgaben Goethes.
Dehn, Finja: Entstehung der Bibliothek und Schenkung Matthaei.
Die Ergebnisse sowie die gewonnenen Erkenntnisse wurden für Führungen auf dem Sommerfest 2018 genutzt: Die Historische Bibliothek war von 15:30 bis 17:30 Uhr permanent für Gäste geöffnet. In diesem Zeitraum stellten die Schülerinnen und Schüler den Besuchern selbst die von ihnen untersuchten Exemplare vor. Die Öffnung der Bibliothek zum Sommerfest war deshalb eine doppelte Premiere: Zum ersten Mal konnten Besucher des Sommerfestes die Historische Bibliothek besichtigen. Zugleich wurde die Besichtigung von Schülern ermöglicht und durchgeführt. In nur zwei Stunden besuchten 63 Gäste die Historische Bibliothek.
(4) Leuchtturmbücher: Kultur- und Wissenschaftsgeschichte im Unterricht
Unser Bestand verfügt über eine Reihe berühmter, herausragender Exemplare, die besondere Wegmarken der Wissenschafts- und Kulturgeschichte verkörpern. An ihnen lässt sich exemplarisch und plastisch der Blick auf jene Zeiträume und geschichtlichen oder wissenschaftlichen Umbrüche richten, in denen sie entstanden sind. So fungieren ausgewählte Exemplare des Bestandes sowohl fachintern als auch fächerübergreifend als „Leuchtturmbücher“: Ihre damalige und heutige Bedeutung, ihr großer Wert sowie die Faszination, die sie als Originale hervorrufen, beleuchten Aspekte der Fächer und deren bzw. der Geschichte auf eine ganz eigene Weise.
Je nach Wert und Zustand, werden die Leuchtturmbücher – unter Beachtung der nötigen Schutzmaßnahmen – direkt im Unterricht oder in Form einer geführten Besichtigung den Schülerinnen und Schülern zugänglich gemacht.
Weitere Beispiele für Leuchtturmbücher sind: Adam Smiths „Wealth of Nations“, einer unserer wertvollsten Titel (London 1776, Erstausgabe, Fach: Politik/Wirtschaft), René Descartes` „Meditationes de prima Philosophia“ mit ihrem berühmten Kernsatz: „Ich denke, folglich bin ich.“, (Amsterdam 1654, erste Ausgabe mit Antworten Descartes` auf Stellungnahmen zeitgenössischer Philosophen, Fach: Werte und Normen), unser „Atlas Blaeu“ (Amsterdam 1635, Erstausgabe, Fächer: Geographie, Kunst), Carl von Linné: "Systema Naturae sistens regna tria naturae" (Stockholm 1748, Fach: Biologie) usw.
Neuere Veröffentlichungen zur Historischen Bibliothek
Bösche, Hartmut: Kupferstecher Weisbrod in Verden. In: Landkreis Verden (Hrsg.): Jahrbuch für den Landkreis Verden 2021. Zur Orts- und Regionalgeschichte sowie Heimat- und Naturkunde. Verden 2017, Verden 2020, S. 127-133.
Nitsche, Reinhard (2020): Die Historische Bibliothek des Domgymnasiums Verden. In: Zeitarbeit: Aus- und Weiterbildungszeitschrift für die Geschichtswissenschaften 2, S. 78-86.
Lührs, Kilian / Nitsche, Reinhard: Die jüdischen Historien des Flavius Josephus von 1581 - Ein Buch erzählt Geschichte. In: DoZ20: Jüdisches Leben in Verden. Zwischen Tradition und Tragödie. Verden 2019, S, 11-23.
Kilian Lührs und Reinhard Nitsche mit einem Vortrag und einem Artikel über die Erforschung antisemitischer Handschriften in einer 1581 erschienenen Flavius-Josephus-Ausgabe der Historischen Bibliothek. Das Themenheft kann im Verdener Buchhandel oder beim Dokumentationszentrum Verden im 20. Jh. e.V. für 5€ erworben werden. Anlass des Beitrags waren zwei Handschriften in einer Flavius-Josephus-Ausgabe der Historischen Bibliothek, die Rätsel aufgaben: Ein doppelseitiges, handschriftliches Dokument, das vor dem Titelblatt einlag, behauptet, ein Protokoll des Prozesses Jesu zu sein. Am Ende des Buches sind mehrere gebundene Seiten mit Hand beschrieben. Der Titel des Textes lautet: "Straffe der Juden". Lührs und Nitsche haben zur Herkunft, dem Zusammenhang beider Schriften sowie zu ihrem möglichen Author geforscht. Die Ergebnisse ihrer Forschung belegen zum Einen, dass der Antisemitismus auch nach dem Ende des Mittelalters nicht abreißt, sondern immer wieder an Intensität gewinnt. Zum Anderen erhellt der Beitrag die historischen Wurzeln des von der NS-Propaganda geprägten Begriffs "ewiger Jude". Hier ist ein Auszug des Themenheftes.
Blume, Dorothea / Bösche, Hartmut / Nitsche, Reinhard: Die Bibliothek des Bürgermeisters Pfannkuche. Rekonstruktion eines kulturellen Erbes. Verden 2019
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Im August 2019 fand mit der Veröffentlichung des Buchs zur Sammlung Pfannkuche ein über zweijähriges Projekt seinen Abschluss. Die Sammlung Pfannkuche ist ein exklusiver und ungemein wertvoller Teil der Historischen Bibliothek. Sie umfasst ca. 2000 Bände und ging mit dem Tod des Bürgermeisters und Landrats Christoph Gottlieb Pfannkuche (1785-1868) testamentarisch an die Schule. Man war damals mit der Erfassung überfordert: Die eingegangenen Titel erhielten zwar einen Aufkleber im Deckel, wurden jedoch nicht registriert, sondern in die Systematik der Sammlung einsortiert. Der Gesamtbestand der Historischen Bibliothek wuchs indes auf ca. 25.000 Bände. Eine Rekonstruktion der Sammlung Pfannkuche war und ist jedoch von besonderem Interesse: Zum Einen, weil Pfannkuche Bücher von außerordentlichem ideellen, kulturhistorischen und materiellem Wert sammelte. Zum Anderen, weil gerade diese Sammelleidenschaft einen Einblick in Pfannkuches intellektuellen Horizont erlaubt: Anhand seiner Bücher entpuppt sich der Verdener Bürgermeister als historischer und intellektueller Weltbürger. Die Rekonstruktion der Sammlung Pfannkuche war ein ehrgeiziges Projekt: Zur Erfassung der zugehörigen Titel musste jeder unserer 25.000 Titel einzeln in die Hand genommen und auf das Vorhandensein des „Pfannkuche-Aufklebers“ oder handschriftliche Anmerkungen Pfannkuches überprüft werden. Die der Sammlung Pfannkuche zu zu ordnenden Exemplare galt es parallel systematisch zu registrieren. Das Buch ist in den Verdener Buchhandlungen oder im Sekretariat des Domgymnasiums für 25€ erhältlich.
Zuvor erschienen folgende beiden Arbeiten des Verdener Historikers Hartmut Bösche im Jahrbuch für den Landkreis Verden:
Bösche, Hartmut: Christoph Gottlieb Pfannkuche. Ein Verdener Bibliomane. In: Landkreis Verden (Hrsg.): Jahrbuch für den Landkreis Verden 2018. Zur Orts- und Regionalgeschichte sowie Heimat- und Naturkunde. Verden 2017, S. 148-155.
Ders.: 175 Jahre Historische Bibliothek des Domgymnasiums - Das Büchergeschenk des Dr. Matthaei. In: Landkreis Verden (Hrsg.): Jahrbuch für den Landkreis Verden 2017. Zur Orts- und Regionalgeschichte sowie Heimat- und Naturkunde. Verden 2016, S. 216-221.
Zu den beiden letztgenannten Publikationen erschienen im Newsletter des Domgymnasiums folgende Veröffentlichungshinweise:
Catalogus der Verdener Schul-Bibliothek
Ab dem Jahr 1817 wurden die Zugänge zur Schulbibliothek des Domgymnasiums in einem handschriftlichen Katalog, dem Catalogus der Verdener Schul-Bibliothek, erfasst. Dieser wurde bis ins späte 19. Jh. in einem Registraturband fortgeführt. Hartmut Bösche verdanken wir eine Abschrift dieses Kataloges, die bis ins Jahr 1861 reicht.
Ansprechpartner und Unterstützer

Betreuer der Historischen Bibliothek:
Kontakt:
Anschrift:
CBS-OPAC im GBV:
|
Reinhard Nitsche, OStR
historische-bibliothek@domgymnasium-verden.de
Domgymnasium Verden -
Historische Bibliothek,
Grüne Straße 32, 27283 Verden (Aller)
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Ehrenamtliche Helfer / Unterstützer:
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Juliane Böcker-Storch Hartmut Bösche Uwe Haats Dietrich Haselbach Gisela Henning-Strobel Thomas Müller Konrad Rudolph |
Bildnachweis: Nachlass: Leuchttürme im Dornröschenschlaf, Verdener Nachrichten, 23.02.2018.
Betreuer
Die Betreuung des Bestandes erfolgt in Verantwortung von OStR Reinhard Nitsche. Hierzu gehört zum Einen die Koordination der organisatorischen Belange der Historischen Bibliothek, zum Anderen die Gestaltung und Umsetzung des pädagogischen Konzepts, durch das der historische Bestand Teil des schulischen Lebens ist. Diese Aufgaben bearbeitet Herr Nitsche neben seinen Tätigkeiten als Vollzeitlehrkraft und als Fachobmann für Mathematik.
Wöchentliche ehrenamtliche Tätigkeiten: Unser Helferteam
Da die zeitlichen Kapazitäten des Betreuers der Historischen Bibliothek bei weitem nicht genügen, ist die wöchentliche Arbeit unseres ehrenamtlichen Helferteams unverzichtbar, um die gewaltige Anzahl an Aufgaben zu bewältigen, die nötig sind, um unseren Historischen Bestand als so besonderen Bestandteil unserer Schule zu erhalten. Das Team besteht zur Zeit aus Juliane Böcker-Storch, Gisela Henning-Strobel, Hartmut Bösche, Dietrich Haselbach, Thomas Müller, Konrad Rudolph und Uwe Haats. Schwerpunkte ihrer Tätigkeiten sind: (1) Hilfe bei der Erfassung, Betreuung und Pflege unseres Bestandes; (2) Systematische Erfassung und Katalogisierung der Sammlung; (3) Mitarbeit an der Analyse der Lagerungsbedingungen des Bestandes; (4) Fachliche Unterstützung bei der Bedarfsplanung für die nötige Modernisierung und Erweiterung der Bestandsräumlichkeiten; (5) Publizistische Tätigkeiten; (6) Erfassung des Historischen Schularchivs im Domgymnasium Verden.
Um einen Eindruck vom Ausmaß der wöchentlichen ehrenamtlichen Arbeiten zu vermitteln: Allein zur Erfassung der bedeutenden Sammlung „Pfannkuche“ musste jeder unserer 25.000 Titel einzeln in die Hand genommen und auf das Vorhandensein des „Pfannkuche-Aufklebers“ oder handschriftliche Anmerkungen Pfannkuches überprüft werden. Die der Sammlung Pfannkuche zu zu ordnenden Exemplare galt es parallel systematisch zu registrieren.
Der Wert des wöchentlichen Engagements von Frau Böcker-Storch, Herrn Bösche, Herrn Haats, Herrn Haselbach, Frau Henning-Strobel, Herrn Müller und Herrn Rudolph für unseren Historischen Bestand ist daher kaum zu überschätzen.
Aktuelle Projekte: Schwerpunkte
Fachgerechte Katalogisierung des Bestandes im GVK des GBV:
Nach der Teilnahme aller Mitarbeiter der Historischen Bibliothek an mehreren von Frau Gold (Landschaftsverband Stade) durchgeführten Schulungen zum Umgang mit WinIBW im letzten Jahr, schreitet die Katalogisierung des Bestandes nach fachgerechten Standards immer weiter fort. Damit wird der Bestand (nach und nach) online recherchierbar. Auch wenn schon über 1000 Bände erfasst sind, ist das Projekt der fachgerechten Katalogisierung jedoch nach wie vor eine Mammut-Aufgabe: Die Historische Bibliothek umfasst insgesamt schätzungsweise 25.000 Bände. Der Abschluss dieses Projekts ist also momentan noch nicht abzuschätzen. Eine eigene OPAC-Seite der Historischen Bibliothek, die eine Online-Recherche ausschließlich in unserem Bestand ermöglicht, wird in Bälde online gehen.
Analyse der momentanen und nötigen Lagerungssituation des Bestandes / Politische Entscheidungsprozesse:
Sitzung des Ausschusses Schule und Sport des Kreistags, 11.06.2018, im Domgymnasium. Die Mitglieder des Ausschusses wurden zunächst durch den Bestand geführt. Anschließend wurde die Problematik der Lagerungssituation in der Sitzung diskutiert. Hier geht´s zum Protokoll der Sitzung und zur Präsentation (Anhang des Protokolls).
Erstellung eines Nutzungskonzepts und einer daraus abgeleiteten, normgerechten Nutzflächenberechnung: Hier geht`s zum (seit August 2018) fertigen Konzept.
Sitzung des Ausschusses Schule und Sport des Kreistags, 23.10.2018. Siehe Vorlage und Protokoll (TOP 4.3).
Sitzung des Kulturausschusses des Kreistags, 19.11.2018. Siehe Vorlage (TOP 4.3).
Der Landkreis Verden unterstreicht die überregionale Bedeutung des Bestandes als historische Schulbibliothek. Um dem Bedarf geeigneter Räumlichkeiten gerecht zu werden, soll die Historische Bibliothek des Domgymnasiums Verden Platz in einem Anbau auf dem Gelände der Schule finden. Für die Schaffung zusätzlich benötigter Unterrichtsräume ist ein Anbau auf dem Schulgelände angedacht. In der Planung für diesen Anbau wird auch die Historische Bibliothek mit einer Fläche bedacht, die dem obigen Nutzungskonzept und seiner Nutzflächenberechnung gerecht wird. Siehe: Protokoll des Ausschusses für Schule und Sport, TOP 4.2, 06.06.2019.
Netzwerk Historische Schulbibliotheken:
Das Netzwerk wurde im Oktober 2018 in Rastatt gegründet. Die Historische Bibliothek des Domgymnasiums zählt zu den fünf Gründungsmitgliedern, die sich Rastatter Runde nennen. Ergebnis der konstituierenden Sitzung sind eine Agenda sowie die Absicht mindestens einer bundesweiten, thematisch eingegrenzten Tagung im Jahr 2019.
Presse
Er starb vor 150 Jahren: Christoph Gottlieb Pfannkuche: Ein großer Freund der Bücher, Verdener Aller Zeitung, 16.02.2018.
Nachlass: Leuchttürme im Dornröschenschlaf, Verdener Nachrichten, 23.02.2018.
Wo die alten Bücher wohnen. Lebendiges Kulturdenkmal: Historische Schulbibliothek des Verdener Domgymnasiums, Allerdings April 2018, 22. Jahrgang.
Historische Bibliothek des Domgymnasiums Verden auf Bibliotheca.gym: Noeske, Felicitas: Historische Bibliothek des Domgymnasiums Verden, 07.03.2018; Dies.: Ein Besuch in Verden, 20.06.2018.
Ein lebendiges Kulturdenkmal: Historische Bibliothek des Domgymnasiums Verden, Das Blaue Blatt, Nr. 3 April/Mai 2018, 31. Jahrgang, S. 19.
Neue Räume für einen bedrohten Schatz. Bibliothek des Domgymnasiums beherbergt wertvolle Raritäten, Verdener Aller Zeitung, 30.05.2018.
Verdens lebendiges Kulturdenkmal. Die einzigartige Historische Bibliothek des Domgymnasiums, Bote aus Niedersachsen, Juni-August 2018, Ausgabe Nr. 36, IX. Jahrgang, 02. Juni 2018, S. 39ff.
Historische Bibliothek des Domgymnasiums Verden auf LESEORTE - Bibliotheksportal Elbe-Weser-Dreieck (leseorte.de).
Geld für Ausstattung und Projekte: Ausschuss informiert sich über Fördermöglichkeiten für Historische Bibliothek des Dog, Verdener Aller Zeitung, 25.10.18.
Neues Netzwerk für Kulturgut aus Papier: Historische Schulbibliotheken wollen näher zusammenrücken / Erstes Treffen in Rastatt, Badisches Tagblatt, 03.11.18.
Historische Bibliothek braucht neues Zuhause: Schimmel und Feuchtigkeit bedrohen jahrhundertealten Buchbestand. Reinhard Nitsche im Interview, Verdener Aller Zeitung, 20.11.18.
El Dorado im Schulkeller: Pläne für Rettung der historischen Bibliothek des Domgymnasiums. Verdener Aller Zeitung, 21.11.18.
(K)ein Buch mit sieben Siegeln: Trockenes Plätzchen für die Geschichte / Reinhard Nitsche und sein Team in der Rubrik "Menschen des Jahres 2018", Artikel von Markus Wienken in der Verdener Aller Zeitung, 31.12.2018.
Reinhard Nitsche im Live-Interview bei Radio "Bremen 2" in der Sendung "Der Nachmittag" am 09.01.2019.
"Historische Bibliothek schimmelt": Beitrag zur Historischen Bibliothek in der Regionalsendung "buten un binnen" von Radio Bremen TV am 14.01.2019.
Suche nach dem Erstbesitzer. Die historische Bibliothek des Domgymnasiums birgt so manchen Schatz. Für einen Katalog über die Sammlung von Gottlieb Pfannkuche recherchierte ein Lehrer-Schüler-Duo nun die Geschichte eines Geistlichen, Verdener Nachrichten vom 24.02.2019.
Eine Leben in Büchern. Das kulturelle Erbe von Pfannkuche. Artikel von Markus Wienken in der Verdener Aller Zeitung vom 10.09.2019.
Historische Bibliothek. Pfannkuches Erbe. Vor rund 150 Jahren vermachte Christoph Gottlieb Pfannkuche der historischen Bibliothek des Domgymnasiums seine Bücher. Ein Sachbuch widmet sich nun seinem Erbe und dessen vielseitiger Bedeutung. Artikel von Marie Lührs in den Verdener Nachrichten vom 28.09.2019.
Jüdisches Leben in Verden. Ein altes Buch und seine Geheimnisse. Verdener Aller Zeitung 02.10.2019.
Gästebuch
Kommentar von Uli Schmitz |
Lieber Herr Nietzsche,
im Namen des Rotary Club Verden bedanke ich mich sehr herzlich für die hochinteressante Führung durch den beeindruckenden historischen Bücherschatz des Verdener Domgymnasiums. Insbesondere die lebendige Schilderung der Geschichten „um die Bücher“ und ihrer Stifter hat uns gefesselt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen! Auch in den Räumlichkeiten spürte man, mit wieviel Liebe zum Detail Sie und die anderen ehrenamtlichen Helfer diesen Schatz pflegen.
Sicherlich wird die historische Bibliothek und auch Ihr Tun und das der anderen ehrenamtlichen Helfer – denen Sie bitte unseren herzlichen Dank ausrichten mögen – Eingang in das ein oder andere Abendgebet finden, und das ist gut so: Denn dieser Schatz hat deutlich repräsentativere und „bewahrendere“ Räumlichkeiten auf dem Schulgelände (!) verdient. Dafür drücken wir Ihnen tüchtig die Daumen!
Herzliche Grüße Uli Schmitz Präsident RC Verden
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