Wir tun was gegen Mobbing!!!

Mobbing ist das systematische Fertigmachen einer Person über einen langen Zeitraum.

Das Problem, warum Mobbing vorkommt und über lange Zeit be­ste­hen bleibt, ist viel­schich­tig. Die Attacken werden von den Mitschülerinnen und Mitschülern geduldet, sie geschehen hinter dem Rücken der Leh­rer und viele Schülerinnen und Schüler trauen sich nicht, sich Eltern oder Lehrern an­zuvertrauen, oft aus Angst vor Repressalien durch die Mobber.

Sobald ein Mobbing-Fall am DoG bekannt wird, intervenieren die Klassenlehrer, Beratungslehrer und/oder die Schul­leitung nach Absprache mit dem oder der Geschädigten so lange, bis das Mobbing aufhört und sich die Person wieder in der Schule wohlfühlt. Wir erleben immer wieder, wie schnell sich eine lang an­dau­ernde Schikane beenden lässt, sobald das Problem öffentlich gemacht wird und in der Gruppe, in der es auftritt, angesprochen wird.

Aber das Ziel lautet nicht, Mobbingfälle zu klären, sondern Mobbing gar nicht erst entstehen zu lassen. Insofern ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler frühzeitig für das Problem zu sen­si­bi­li­sie­ren und ihnen Handlungsmöglichkeiten bewusst zu machen.

Seit 2008 finden am DoG Präventionstage zum Thema Mobbing statt.

Auf einer Fortbildung lernte ich das Konzept von Andreas Raude u.a. vom asb Münster „Spotlight – Theater gegen Mobbing“ kennen und führe seitdem regelmäßige Weiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrer durch, damit immer mehr Pädagogen an unserer und anderen Schule für das Thema sensibilisiert werden und den Präventionstag selbständig durchführen können.

Jeweils zwei Lehrkräfte, die nicht in der Klasse unterrichten, begleiten am Antimobbingtag, der in der Regel in der 6. Klasse durchgeführt wird, eine Klasse von der 1. bis zum Ende der 6. Stunde und moderieren die einzelnen Aktionen.

Die sechs Stunden werden in drei Phasen un­ter­teilt: Kontakt, Kon­fron­tation, Kon­se­quenz.

Zunächst werden die Schülerinnen und Schüler durch ei­nen Film mit dem Thema in Kontakt gebracht. Aus diesem Film wählen sie eine Szene, die als Rollenspiel nach­gespielt wird. Alternative Szenenenden werden dabei ausprobiert. Im zweiten Teil geht es um das Verstehen von Mobbing als systemisches Phä­nomen. Denn nur, wenn die Klassengemeinschaft gut ist, hat Mob­bing keine Chance. Das Spielen selbst erfundener Szenen mit Lö­sungsdarstellungen vertieft den Prozess des Verstehens. Im dritten Teil wird auf die ak­tu­elle Situation in der Klasse eingegangen. Die Schüler bekommen Zeit, sich darüber aus­zu­tau­schen, was zurzeit (falls das der Fall ist) in der Klassengemeinschaft schief läuft und wel­che Veränderungen zu einer Besserung führen würden. Spiele zwischen den Phasen und am Ende lockern den Tagesablauf auf und runden ihn ab.

Ellen Asmussen-Claes

Mitglied des Beratungsteams am DoG