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Frühjahrskonzert der Sinfonietta Aller-Weser ...
von Birgit Melsheimer

Das Frühjahrskonzert der Sinfonietta Aller-Weser wird in diesem Jahr von Tillmann Benfer geleitet.
Er hat dafür ein Programm zusammengestellt, das mit nicht so oft gespielten Werken aufwartet, die aber für das Orchester und für das Publikum gleichermaßen spannend sind.
Das Konzert beginnt mit der Helios-Ouvertüre von Carl Nielsen. Nachdem Nielsen ein jährliches Stipendium erhalten hatte, das ihm durch finanzielle Unabhängigkeit Freiraum zum Komponieren verschaffte, reiste er für einen längeren Aufenthalt nach Griechenland. Durch Helios, den Gott der Sonne, und das ägäische Meer ließ Nielsen sich zu dieser Konzertouvertüre inspirieren, in der er in programmatischer Musik den Lauf der Sonne nachzeichnet. Es beginnt mit Stille und Dunkelheit, dann steigt die Sonne unter freudigem Lobgesang auf, wandert ihren goldenen Weg und senkt sich schließlich still ins Meer. In Dänemark ist diese Ouvertüre so beliebt, dass sie jedes Jahr vom dänischen Rundfunk in der Silvesternacht als erste Musik nach dem Jahreswechsel gespielt wird.
Danach wird das Konzert für Oboe und Streicher von Ralph Vaughan Williams in a-moll erklingen. Solist an der Oboe ist Andreas Schneider aus Minden. Der Charakter dieses Konzertes bewegt sich zwischen volkstümlichen Anklängen, fröhlich-tänzerischen Rhythmen, sanften nostalgischen Momenten und dann wieder Energie und Spannung. Die Oboe hat auch durchaus virtuose Passagen zu meistern und tritt in spannende Dialoge mit dem Orchester. Die Uraufführung des Werkes sollte eigentlich 1944 bei den Proms in der Londoner Royal Albert Hall stattfinden. Da jedoch Raketenangriffe auf London befürchtet wurden, musste die Uraufführung nach Liverpool verlegt werden.
Bei der dritten Sinfonie (Sinfonie singulière) von Franz Berwald ist dann wieder das ganze Orchester zu hören. Franz Berwald stammt aus Stockholm und lebte von 1796 bis 1868, also etwa zeitgleich mit Rossini. In seiner Zeit wurde Berwalds Musik als formal und harmonisch unkonventionell empfunden und kam beim eher konservativen Stockholmer Publikum nicht so gut an. Da Berwald die Wiener Klassik weiterenwickelte und sich am Stil Mendessohns orientierte, wird er auch als der schwedische Mendelssohn bezeichnet. Mit heutiger Hörerfahrung stellt sich die Lage natürlich ganz anders dar und Franz Berwald ist einer der Komponisten, die es wieder zu entdecken gilt und der nun posthum sicher einen viel angeseheneren Platz in der Musikgeschichte verdient. Den Mitgliedern des Orchesters gefiel die Sinfonie jedenfalls gleich bei der ersten Probe sehr gut.
Das Konzert findet am Sonntag, dem 2. März 2025 um 18 Uhr in der evangelischen Kirche in Lunsen statt. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Zu diesem Konzert möchten wir Sie alle ganz herzlich einladen.
Der Orchestervorstand der Sinfonietta Aller-Weser